Jenseits des tiefverschneiten Waldes
Jenseits des tief verschneiten Waldes trafen sich an Beginn der Adventzeit die Liebe, die Zufriedenheit, der Traum und die Weisheit. Die Weisheit hatte diese wichtige Versammlung einberufen.
Der Weihnachtswunschkoffer der Annika G.
Dunkelheit und Stille lagen über Hammerfest, der nördlichsten Stadt der Welt. Eine dicke Schneedecke bedeckte die winterkarge Landschaft. Seit die Sonne Ende November für 1500 Stunden hinter dem Horizont verschwunden ist, bleibt es auch untertags dunkel. Die Schneedecke reflektiert die Lichter von Mond und Sternen und somit ist es nicht ganz so trostlos. Das Dämmerlicht zur Mittagszeit reicht immerhin aus, um die Tageszeitung zu lesen.
Das vergessene Engelshaar
Spät war es dieses Jahr Winter geworden. An weiße Weihnachten hatte Martin nicht mehr geglaubt. Nun schneite es seit zwei Tagen ununterbrochen. Große dicke Schneeflocken fielen vom Himmel und setzten sich auf die kahl gewordenen Bäume und Sträucher. Die Dächer der Häuser, die Zaunspitzen und der Kirchturm trugen üppige Schneehauben. Straßen, Wege, Wiesen und Felder waren von einer weißen Schneedecke zugedeckt. Von den Dächern und Stromleitungen hingen schwere Eiszapfen. Die Straße ins Tal war zugeschneit und nicht mehr befahrbar.
Ein Rentier auf Abwegen
Im Himmel herrschte große Aufregung. Es war Heiligabend. Der himmlische Stallmeister wollte gerade die acht weißen Rentiere vor den Schlitten des Weihnachtsmannes spannen, als er bemerkte, dass eines fehlte. „Weihnachtsmann, der Stanislaus ist verschwunden“, rief der Stallmeister und stolperte in seiner Aufregung über einen Berg von Geschenkpaketen, die noch auf den Schlitten gepackt werden sollten.
Ein Tag mit dem Weihnachtsmann
Waldemar Höller blickte auf die Uhr. Spät war es heute wieder geworden in seiner kleinen Wunschagentur. Es war kurz vor Weihnachten und auf seinem Schreibtisch stapelten sich die offenen Rechnungen. „Wenn ich nicht noch einen Auftrag bekomme, weiß ich nicht, wie es weitergehen soll – haben denn die Menschen keine Wünsche mehr?“ „Für heute ist Schluss – morgen ist auch noch ein Tag“, brummte er vor sich hin während er in seine Jacke schlüpfte und in den Taschen nach dem Büro-Schlüssel kramte.
Begegnung mit der Adventzeit
Marie zog die Kapuze ihrer Jacke tiefer ins Gesicht. Es was kalt geworden, der Himmel streute dicke Schneeflocken über die schlafenden Felder und kahl gewordenen Bäume. Die Dächer der kleinen Häuser sahen aus wie mit Staubzucker bestreute Baumkuchen. Schnellen Schrittes
folgte Marie dem schmalen Weg, der von der Straße hinauf durch den Wald zu den Bahngeleisen führte. Die klirrend kalte Winterluft einzuatmen löste ein wenig ihre innere Unruhe nach einem wieder einmal sehr hektischen und stressreichen Tag. Die nackten Füße in den dünnen Lederstiefeln schmerzten, die klammen Finger erwärmten sich nur langsam in den Jackentaschen.
Der Weihnachtsmann und sein Schutzengel
„Rudolph the red nosed raindeer – had a very shiny nose…..“ der Radiowecker auf Magnus Larsons Nachttisch läutete unerbittlich. Noch kurz umdrehen und fünf Minuten weiterschlafen – das wäre jetzt wunderbar. Doch Magnus mußte in knapp einer Stunde am Flughafen in Vilhelmina sein. Seit mehr als fünfzehn Jahren war er Frachtflieger bei der schwedischen Fluggesellschaft Sky-Änglar. Seine treue Begleiterin eine Saab 340 Cargo hatte ihn in all der langen Zeit nie im Stich gelassen.
Weihnachten runderneuert …
Weihnachten ist müde geworden – jedes Jahr das gleiche „Geschäft mit der Weihnacht“. Christbaumkugeln – passend zu den jeweiligen Wohnraumdekotrends – leuchten bereits Ende Oktober aus den Auslagen. Schokokringel, Windbäckerei und süßen Weihnachtsbaumbehang
kann man schon ab September aus mehreren Katalogen bestellen. Weihnachtsmänner und Nikoläuse bevölkern die Einkaufszentren und Straßen. So genannte Geschenkefinder im Internet sollen helfen, für die Liebsten das passende Geschenk zu finden, je nach Geldbörse einfach schlicht oder glänzend luxuriös.
Die Suche nach dem Licht der Hoffnung
Langsam glitt die Dunkelheit auf das kleine verträumte Städtchen in Smaland. Vereinzelt tanzten kleine Schneeflocken vom Himmel herab und setzten sich auf die kahlen Bäume, auf das steif gefrorene Gras in den Vorgärten, auf die Zaunspitzen und auf die Dächer der Häuser. Marie öffnete die Haustüre, sog die kalte schneeklare Luft tief ein und zog ihren Schal ein wenig fester um die Schultern. Der volle Mond am Himmel schenkte ihr ein wenig seiner Aufmerksamkeit, bevor er sich sanftmütig hinter eine Schneewolke zurückzog.
Interview mit dem Christkind
Victoria machte sich heute besonders sorgfältig zurecht. Rosa oder Lila? Keine leichte Entscheidung. Schließlich entschied sie sich doch für eine schlichte Jean und eine mit lila Spitzen verbrämte zart rosafarbene Bluse. Schnell noch die passenden Haarspangen ins Haar gesteckt, ein zartes Make-up auf die Wangen und Lippen und los ging es. „Nur jetzt kein Stau auf der Umfahrungsstraße“, hoffte Victoria während sie zu ihrem Wagen eilte.